Kairos…

… ist der Name einer Ausstellung, die unsere Menschen nun endlich im 3. Anlauf in Wien – nach Venedig und Hamburg – besuchten und dessen Ideengeber und Initiator Christian Zott ist.

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Christian Zott, ein uralter Freund unserer Menschen, bekam die Idee zu diesem Projekt während einer 5000 km langen Wanderung von Portugal nach Istanbul.
Die Idee war, Lücken in der Kunstgeschichte zu schließen. Das heißt, Bilder zu malen, die nie gemalt wurde, aber hätten gemalt werden können, so der entsprechende Maler zur richtigen Zeit am richtigen Ort mit den richtigen Leuten zusammen getroffen wäre. Und hier kommt der Name der Ausstellung – Kairos – ins Spiel.
Kairos ist in der griechischen Mythologie der Gott der günstigen Gelegenheit und des rechten Augenblicks.

Mit Wolfgang Beltracchi, dem wohl größten Kunstfälscher aller Zeiten und der von sich sagt, er könne jeden Maler kopieren, hat Christian Zott den Maler gefunden, der seine Idee in die Realität umsetzen konnte.

Zu Besuch bei Wolfgang Beltracchi im Atelier.

Eine Zeitreise durch zweitausend Jahre Kunstgeschichte:

„Die Erziehung des Achill“
Handschrift: Anonym (2. Jahrhundert nach Christus, Neapel).

Römische Kunst — 3. Jahrhundert vor Christus bis 4. Jahrhundert nach Christus.

„Dionysios Areopagites“
Handschrift: Byzantinische Ikonenmalerei (9. Jahrhundert, Konstantinopel).

Byzantinische Kunst — 4. bis 15. Jahrhundert.

„Die Gelehrten von Byzanz“
Handschrift: anonym (1398, Konstantinopel).
Kalligraphie von Gosbert Stark.

Mittelalterliche Kunst — 7. bis 14. Jahrhundert.

„Die Austreibung der Dämonen bei Maria Magdalena“
Handschrift: Dierick Bouts der Ältere (1470, Löwen).

Altniederländische Malerei — spätes 15. bis spätes 16. Jahrhundert.

„Crux“
Handschrift: Sandro Botticelli (ca. 1509, Florenz).

Italienische Renaissance — 15. und 16. Jahrhundert.

„Luthers Begegnung mit der heiligen Anna“
Handschrift: Lucas Cranach der Ältere (1520, Wittenberg).

Deutsche Renaissance — 15. bis 16. Jahrhundert.

Verlosung des Gewandes Christi“
Handschrift: Joachim Beuckelaer (1566, Antwerpen).

Manierismus — 16. Jahrhundert.

„Soprano naturale“
zeigt einen Kastratensänger.
Handschrift: Caravaggio (1595, Rom).

Frühbarock — 16. bis Mitte 17. Jahrhundert.

„Der grausame Komet“
Handschrift: Hendrick Avercamp (1618, Kampen).

Kleine Eiszeit — um 1600.

„Der Philosoph“
Handschrift: von Johannes Vermeer (1670, Delft).

Goldenes Zeitalter — 17.-18. Jahrhundert.

Recherche zur Entstehung des Vermeer-Gemäldes:

„Das Massaker“
Handschrift: Francisco de Goya (ca. 1813, Madrid).

Rokoko — 18. Jahrhundert.

„Die Loreley“
Handschrift: Caspar David Friedrich (ca. 1820, Dresden).

Deutsche Romantik — Erste Hälfte 19. Jahrhundert.

„HMS Beagle Leaving Devonport in 1831“
Handschrift: William Turner (ca. 1840, London).

Englische Romantik — Erste Hälfte 19. Jahrhhundert.

„Boulevard des Capucines 15 avril 1874“
Handschrift: Claude Monet (1874, Paris).

Impressionismus — zweite Hälfte 19. Jahrhundert.

„Visite dans le café de nuit“
Handschrift: Vincent van Gogh (1988, Arles).

Postimpressionismus — spätes 19. bis frühes 20. Jahrhundert.

„Erwartung 1“
Handschrift: Edvard Munch (1906, Weimar).

Erwartung 2“
Handschrift: Edvard Munch (1927, Rom).

Symbolismus — 1880 bis 1910.

„Les Illégalistes“
zeigt den ersten Raubüberfall mit einem Auto, bei dem 1911 ein Geldbote der Großbank Société Générale erschossen wurde.
Handschrift: Umberto Boccioni (1912, Paris).

Futurismus — 1909 bis 1918.

Die Details, die sich im Bild verbergen sind in dieser Studie gut erkennbar.

„Gruppenbild Blauer Reiter“
Handschrift: Heinrich Campendonk (1914, Murnau).

Expressionismus — 1905 bis 1925.

„Charon“
zeigt ein Selbstporträt von Gustav Klimt kurz vor seinem Tod.
Mit der Figur des Fährmanns Charon, der in der griechischen und römischen Mythologie gegen einen Obolus die Toten über den Totenfluss ins Totenreich bringt, hat Wolfgang Beltracchi auch ein Selbstporträt von sich selbst in das Gemälde eingefügt.
Handschrift: Gustav Klimt (1918, Wien).

Jugendstil — 1890 bis 1929.

Interview mit Wolfgang Beltracchi zur Gestaltung des Selbstbildnisses von Gustav Klimt:

„Ballets Russes“

Avantgarde — 1909 bis 1929.

Porträt von Igor Stravinsky“
Handschrift: Amedeo Modigliani (1917, Paris).

„Le Bal“
Handschrift: Giorgio de Chirico (1o29, Monte Carlo).

„Porträt von Helena Rubinstein“
Handschrift: Kees van Dongen (1909, Paris).

„Le Fâcheux“
Handschrift: Georges Braques (1923, Paris).

„Vaslav Nijinski“
im Kostüm von „Spectre de la Rose“
Handschrift: Pablo Picasso (1923, Paris).

„Die Brandstiftung“
zeigt den Brand des Münchner Glaspalasts im Jahr 1931 und damit die Zerstörung von 3000 Gemälden der Deutschen Romantik. Als mögliche Brandstifter kommen Georg Grosz selbst sowie sein Freund und Verleger Wieland Herzfelde in Betracht.
Handschrift: Georg Grosz (1931, Berlin).

Neue Sachlichkeit — Zwischenkriegszeit.

„Desaster“
zeigt die Explosion des BASF Werks Oppau am 21.09.1921 nahe Ludwigshafen wo man im Haber-Bosch-Verfahren Nitrate als Düngemittel herstellte. .
Handschrift: Max Ernst (1947, Sedona) .

Surrealismus — 1920 bis 1960.

„Eden“
zeigt die Ermordung von Rosa Luxemburg im Jahr 1921.
Handschrift: Max Beckmann (1947/1948, Saint Louis).

20. Jahrhundert — Vielfalt der Stille.

Die Ausstellung in Wien ist leider schon vorbei, wird aber ab November 2019 in Unterammergau, der Heimatstadt Christian Zotts, in der von ihm errichteten msE-Kunsthalle (https://www.lartor.de/mse-kunsthalle/) zu sehen sein.

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Fazit: Eine großartige Ausstellung, tiefbeeindruckend und ein absolutes Muss sie gesehen zu haben.

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